Coaching Tools Inspiration Leben

7. Soziales Aufräumen

Oktober 30, 2019

Fast ein wenig beschämt rief ich bei einem Raumausstatter an und bat diesen, unsere Wohnzimmervorhänge abzunehmen und zu waschen. Ich habe diese Aufgabe (gefühlt) sehr lange vor mir hergeschoben und wollte mich nun nicht als örtlicher Schmutzfink outen. Der nette Herr hat mich entspannt und mir versichert, ich läge locker im Zeitkorridor mit meiner Reinigung. Puh, Glück gehabt.

Das sei früher ganz anders gewesen, erzählte er mir. Damals haben die Menschen drei Mal im Jahr einen Großputz veranstaltet: zu Ostern, zu Pfingsten und zu Weihnachten. Da wurden Gardinen und Vorhänge gewaschen, Fenster geputzt, alle Tischdecken frisch gestärkt und sogar die Wände wurden frisch gestrichen etc. Und für alle war das damals ganz selbstverständlich. Tatsächlich wurden viele alte Bilder in mir wach – ich sah meine Oma und unzählige Großtanten im Haus rumwirbeln. Überall duftete es nach Frische und nach geschaffener Arbeit wurde zusammen in der Küche gelacht und gegessen.

Die Zeiten haben sich verändert und die Rituale auch. Aber wie sieht es mit deinem ganz persönlichen „Inneren Großputz“ aus? Räumst du innerlich regelmäßig oder zumindest hin und wieder auf? Und wie sieht es mit deinem „Sozialen Aufräumen“ aus?

Immer wieder stelle ich fest, wie sehr ich Menschen mag. Es gibt sie, die Menschen, die deine Seele bereichern, mit denen du einfach gerne Zeit verbringst und bei denen es einen beglückenden Fluss von Geben und Nehmen gibt.

Vor einigen Jahren habe ich mich dabei beobachtet, dass ich mich nach manchen Verabredungen nicht besonders gut gefühlt habe. Irgendwie war ich manchmal genervt, gereizt oder sogar körperlich müde! Hast du so etwas auch schon einmal erlebt?

Diese Erfahrung habe ich für mich zum Anlass genommen, meine sozialen Kontakte unter die Lupe zu nehmen. Das kannst du mit folgendem Coaching Tool auch machen:

Coaching Fragen

  • Mit welchen Menschen verbringe ich meine Zeit?
  • Wie viel Zeit verbringe ich mit diesen Menschen?
  • Wer tut mir gut?
  • Wer hinterlässt bei mir ein unwohliges Gefühl?
  • Woran mache ich die guten und unguten Gefühle fest? Was genau tut mir gut oder auch nicht gut?
  • Teilst du deine Lebenseinstellung oder Werte mit diesen Menschen?

Sei aufrichtig zu dir selbst und schreibe alles auf, was dir zu den Fragen einfällt.

Zeit ist kostbar,

verschwende sie klug!

Verfasser unbekannt

Ich habe mich tatsächlich dazu entschieden, meine Zeit mit manchen Menschen nicht mehr zu teilen. Und habe deshalb den Kontakt zu bestimmten Menschen beendet. Eine Bekannte fragte mich einmal: „Findest du das den anderen gegenüber nicht richtig gemein?“ Wenn ich darüber nachdenke, ist es genau umgekehrt. Was ist respektvoller: Sich nach einem Treffen über jemanden aufzuregen, schlechte Laune zu haben und über die Person negativ zu denken? Oder den Kontakt zu beenden? Ich habe mich für Letzteres entscheiden, allerdings mit einem wichtigen Zusatz (s. Coaching Fragen unten). Mir ist klar, dass es auch einen Grund gab, warum ich mit den Menschen früher befreundet war.

Coaching Fragen

  • Was habe ich mit den Menschen damals geteilt? Was hat uns verbunden?
  • Habe ich damals ähnlich gedacht und mich in einer Form verhalten -so wie ich es an den Menschen heute nicht mehr mag?
  • Was hat sich bei mir verändert? Meistens liegt die Veränderung nämlich nicht bei den anderen, sondern in uns.
  • Wofür bin ich den Menschen dankbar? Womit haben sie mich damals bereichert?
  • Welche Qualität in meinem Leben möchte ich steigern?

Es fühlt sich gut an, bewusst Freundschaften zu pflegen. Auch wenn es Phasen des engeren oder weniger intensiven Austausches gibt. Es gibt auch viele Menschen, die ich nett und liebevoll finde und mit denen ich keine tiefe Freundschaft aufbauen werde. Umgekehrt möchten auch nicht alle Menschen mit mir befreunde sein. Und das ist alles ok so. Mir sind, durch das Beantworten all der Fragen, meine Absichten klarer geworden. Und das macht für mich Lebensglück aus.

Manche Menschen hinterlassen eine Lücke. Andere machen Platz.

Verfasser unbekannt.

Wann bist du bereit für dein „Soziales Aufräumen“?

Deine Lebens-Genussbotschafterin, Monika

Vorschau für den kommenden Donnerstag:

Wie viel anders ist sexy?

Inspiration Leben

6. Selma weiß, wie Leben geht.

Oktober 24, 2019

Selma, das Schaf, fraß jeden Morgen bei Sonnenaufgang etwas Gras…lehrte bis mittags die Kinder sprechen…machte mittags etwas Sport…fraß dann wieder Gras…plauderte abends etwas mit Frau Meier…schlief nachts tief und fest. Auf die Frage eines Reporters, was es tun würde, wenn es mehr Zeit hätte, sagte es: Ich würde bei Sonnenaufgang etwas Gras fressen… ich würde mit den Kindern reden, …mittags. Mäh. Dann etwas Sport machen…, fressen…, abends würde ich gern mit Frau Meier plaudern…, nicht zu vergessen: ein tiefer guter Schlaf. „Und wenn Sie im Lotte gewinnen würden?“ Darauf antwortete Selma: Also, ich würde viel Gras fressen, .. am liebsten bei Sonnenaufgang…, viel mit den Kindern sprechen…, dann etwas Sport machen, am Nachmittag Gras fressen…, abends würde ich gerne mit Frau Meier plaudern. Dann würde ich in einen tiefen festen Schlaf fallen… (Diese Geschichte ist von Jutta Bauer, aus einem kleinen roten Büchlein, Lappen Verlag.)

Mahl ganz ehrlich, was hast du gerade gedacht? Vielleicht: Ich bin doch kein Schaf. Oder: Alles schön und gut, aber ein ganz schön langweiliges Leben! Oder vielleicht: Das kann ich mal gar nicht auf mein Leben übertragen – bei all meinen vielen Aufgaben und Verpflichtungen im Alltag.

Natürlich muss keiner von uns leben wie Selma. Für den einen ist das Unterrichten von Kindern nichts, der immer gleiche Ablauf ermüdend und für den anderen zu wenig Party im Ganzen. Was mich bei dieser Geschichte aber am meisten fasziniert, ist Selma`s Klarheit und Entschiedenheit für ihr Leben, denn das macht glücklich.

Das, was uns unglücklich und erschöpft macht, ist die Suche nach dem RICHTIGEN Leben. Wer sagt uns eigentlich, was das „Richtige Leben“ ist? Meistens übernehmen wir von unseren Eltern, anderen Menschen und unserer Gesellschaft diese Vorgaben in Form von inneren Überzeugungen: du musst etwas „Richtiges“ lernen, du musst viel Geld verdienen, du musst angesehen sein, du musst dich gut benehmen, du musst ausgefallene Abenteuer erleben, du musst intellektuell sein, du musst immer die/der Beste sein, die höchste Sprosse der Leiter erklimmen…

Das ist weder richtig noch falsch. Du kannst was Cooles lernen, viel Geld verdienen, angesehen sein, dich gut benehmen, ausgefallene Abenteuer in dein Leben holen und intellektuell sein. Du kannst auch die/der Beste sein und die Höchste Sprosse der Leiter erklimmen. Warum auch nicht?!

Die entscheidende Frage ist: Tust du das alles, um es „richtig“ zu machen oder es anderen recht zu machen und Anerkennung dafür zu bekommen? Weil du dein Leben auch bloß nicht falsch leben möchtest? Das ist nicht schlimm, denn so leben viele Menschen. Nur hat das zur Folge, dass du dabei viel Kraft lässt und niemals das Gefühl erreichen wirst, es dauerhaft geschafft zu haben. Du zahlst für diese Art zu leben einen hohen Preis: den Preis für ein erfülltes Leben.

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu.

Ödön von Horváth

Wenn Du das alles in deinem Leben tust was du tust, weil Du einfach die Absicht hast, dich darüber zum Ausdruck zu bringen (OHNE die Bewertung nach richtig und falsch), dann wird dein Leben unglaublich erfüllend! Ja, und das Leben ist manchmal auch anstrengend und du fällst müde ins Bett, aber es ist DEIN Leben. Und du fällst glücklich ins Bett.

Lange Zeit trieben mich viele Fragen herum: Was muss ich tun, um eine RICHTIGE Mutter, Ehefrau, Geschäftsfrau, Freundin etc. zu sein? Wie viel Freizeit, Urlaub und Genuss ist richtig? Wie viel ist falsch? Und ich bin dankbar darüber, dass ich erkannt habe, wie unsinnig dieser Gedankenlauf (gewesen) ist. Du kannst diese Gedanken nicht vollständig abstellen, aber du kannst dich immer wieder selbst beobachten und einen kleinen inneren Dialog mit dir führen – in dem es darum geht, deine unsinnigen Gedanken zu stoppen.

Welche Fragen haben dich bis heute begleitet?

Werde in Vollzeit der, der du bist.

Ich würde mal sagen: Selma weiss, wie Leben geht!

Mit einem sonnigen Herbstgruß,

Deine Lebens-Genussbotschafterin Monika

Vorschau für den kommenden Donnerstag: Soziales Aufräumen

Inspiration Leben

5. Das Leben ist eine einzige Großstadt

Oktober 17, 2019

Ich liebe das Leben und ich liebe Großstädte! Und was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Mir ist aufgefallen, dass das Erkunden und Erleben einer (neuen) Großstadt viele Gemeinsamkeiten mit dem hat, wie wir unser Leben führen. Komm mit auf eine kleine Reise der Fragen und finde deine persönlichen Antworten.

Vorbereitung

Die Vorbereitung deiner Reise beginnt mit dem Träumen, in welche Stadt du gerne einmal fahren würdest. Wohin soll die Reise gehen? Und wenn du dein Ziel definiert hast- wie bereitest du dich auf diesen Trip vor?

Ich mag es, mir einen richtigen Reiseführer in Buchform zu besorgen und darin zu blättern, zu lesen und mich inspirieren zu lassen. Dabei möchte ich eine erste Idee von der Stadt, den Menschen und der Küche bekommen. Eine meiner Herzensstädte ist Paris. Und wie sollte es auch hier anders sein, habe ich meine Vorbereitung mit einem Buch über die Pariser Märkte begonnen. In jedem der 20 Pariser Arrondissements werden die Wochenmärkte mit ihren charakteristischen Besonderheiten beschrieben. Dabei las ich über die Menschen in den Vierteln, besondere Sehenswürdigkeiten und Spazierwege.

Und im Leben ist es ähnlich. Welche Träume und Ideen hast du früher von deinem Leben gehabt? Welche sind es heute? Hast Du eine Richtung für dich?

Die Art und Zielrichtung des Entdeckens

Auch wenn viele Städte sehr groß sind, entdecke ich diese Orte am liebsten zu Fuß. Es ist für mich persönlich die intensivste Form, meine Umgebung zu erleben. Du bestimmst dein Tempo selbst und kannst hier und da verlangsamen oder beschleunigen. Beim Gehen siehst Du die Gesichter der Menschen, entwickelst einen Blick fürs Detail und bekommst viel Atmosphäre mit.

Natürlich kannst du auch die U-Bahn und andere Verkehrsmittel benutzen. Dann bist du schneller an verschiedenen Orten der Stadt und kannst alleine schon deshalb viel mehr sehen. Bist du jemand, dem es wichtig ist, so viel wie möglich zu besichtigen? Das Meiste in kürzester Zeit zu entdecken oder weniger mit mehr Zeit? Ich gehöre zu den Menschen, denen das Abhaken der Sightseeing Liste nicht das Wichtigste ist. Natürlich sehe ich mir Kirchen, Kunstausstellungen und Monumente an. Aber vielmehr inspiriert mich das unerwartete Besondere – das Entdecken kleiner versteckter Parks oder Plätze (Wie dem hinter dem Pariser-Justizpalast). Oder auch das Beobachten der Menschen, wenn ich auf einer Parkbank oder im Straßencafé sitze, lässt mich eine Stadt einatmen. Das ist auch mein definiertes Ziel meiner Städtetour: Die Stadt zu erleben.

Und im Leben ist es ähnlich. Was macht dir Freude? Wie ist deine Art durchs Leben zu gehen? Was inspiriert dich? Auf wie viel Neues lässt du dich ein?

Das Unerwünschte in unserem Leben

Manchmal verlässt das Leben unseren Plan und es wird unbequem und unerwünscht. Genau in diesem Moment treten wir aus unserer Komfortzone heraus. Und genau an dieser Stelle passiert Weiterentwicklung.

Du läufst durch die neue Stadt, es regnet und das, obwohl dein Smartphone dir Sonne versprochen hat. Du verläufst dich und merkst, dass die Straßen gar nicht mehr so charmant wie auf den Bildern des Reiseführers aussehen. Das Hotel, in dem du eingebucht bist, die positiven Bewertungen im Netz nun gar nicht verdient hat. Die Demonstrationen, die du ungewollt und hautnah erlebst, deinen Körper erzittern lassen. Eine Notoperation nach einem Blinddarmdurchbruch deinem Kind das Leben rettet. All das und VIELES SCHÖNE mehr ist mein persönliches Paris der vergangenen 17 Jahre.

Zu unserem Leben zählen alle Erfahrungen. Nicht alle fühlen sich in dem Moment gut an und sie prägen uns. Wir wachsen mit ihnen und das ist für mich Leben.

In welchen Situationen hast du deine Komfortzone verlassen? Wie hast du deine Erfahrungen erlebt und abgespeichert? Wie wertvoll waren sie für dich?

Liebe Grüße aus Paris!

Deine Lebens-Genussbotschafterin, Monika

Vorschau für den kommenden Donnerstag:

„Selma weiß wie Leben geht“

Coaching Tools Inspiration Leben

4. Lieber Stress, verlass mich nicht!

Oktober 10, 2019

Heute ist einfach mal jeder gestresst – zumindest gefühlt. Die Zeitschriften sind voll mit Tipps zur Stressreduzierung, Achtsamkeitsübungen und Ideen zu Überlebensstrategien im Alltag. Die Empfehlungsliste ist lang genug. Und wenn du dich dann immer noch gestresst fühlst, machst du wohl etwas falsch, oder?

Warum fühlen wir uns gestresst? Warum denken wir uns gestresst? Warum sagen wir andauernd, wir seien gestresst? Gibt es eine persönliche Stressfalle?

Meine sieben schonungslosen Stressfallen zu diesem Thema und Coaching-Fragen für dich:

1. Stress für Anerkennung

Wenn ich nur gestresst genug bin und das auch zum Ausdruck bringe, dann bekomme ich (endlich) meine verdiente Anerkennung von anderen.

Vor einiger Zeit habe ich gemerkt, dass ich am Tisch gerne mal gestöhnt habe, wie viel Arbeit ich habe, wie anstrengend mein Vormittag oder Tag gewesen ist … und das, obwohl ich meine Aufgaben mag und sie gerne erledige! Ich habe mich also ernsthaft gefragt, warum ich so ein blödes Zeug von mir gebe. Und meine ehrliche  Antwort dazu war: weil ich gerne mehr Anerkennung für mein Tun hätte.

Das funktioniert nur nicht in diese Richtung. Wenn du dir mehr Anerkennung wünschst, dann musst du sie dir erst einmal selbst geben. Egal wer – deine Freunde, deine Kinder, dein Partner, deine Kollegen, dein Chef, deine Eltern, deine Kunden – keiner wird die dauerhaft die Anerkennung geben können, die du dir erhoffst, nur du selbst. Eine gewagte Hypothese, ich weiß.

Die gute Nachricht dabei ist, wenn du dir selbst deine Anerkennung gibst, bist du auf die Anerkennung anderer nicht (mehr) angewiesen und die Vorwurfsquote gegenüber anderen geht in den Keller. Das Miteinander ist wieder leicht.

2. Stress und ungeliebte Aufgaben

Ihr kennt es alle: wenn wir etwas lieben, vergessen wir die Zeit und auch alles um uns herum. Wir sind im Flow. Umgekehrt verhält es sich so, wenn wir etwas tun (müssen), was wir nicht mögen, kostet es uns mehr Kraft. Wir fühlen uns gestresst.

Welche Aufgaben in deinem Leben magst du? Welche beflügeln dich? Welche Aufgaben entziehen dir Kraft? Welche stressen dich?

3. Stress und unklare Absichten

Vor einiger Zeit besuchte mich eine Freundin mit ihrem Baby. Während sie bei mir in der Küche saß und Tee trank, ihre Tochter im Maxi-Cosi vor sich hin schaukelte, begann ich, ein Mittagessen für meine Tochter frisch zuzubereiten. Sie kam erst später von der Schule, nachdem der andere Teil der Familie bereits gegessen hatte. Meine Freundin schaute mich mitfühlend an und sagte mit einem tiefen Seufzer: „Ja, das kenne ich. Kaum hast du die Küche fertig, kannst du wieder von Neuem anfangen. Das ist so anstrengend. Und nie bist du wirklich fertig.“ Für mich fühlte sich die Situation aber ganz anders an. Ich bereite meiner Familie sehr gerne frisches Essen zu. Es ist mein Herzenswunsch, meinen Kindern die Liebe zum Kochen vor zu leben. Und weil ich mich klar dafür entschieden habe, ging mir die Arbeit in der Situation leicht von er Hand.

Wofür hast du dich entschieden? Für welche Ideen, Aufgaben und Ziele in deinem  Leben hast du eine klare Ausrichtung? Für welche nicht?

4. Stress als Beweis, gut genug zu sein

Bist du manchmal in dem inneren Film gefangen, ständig beweisen zu müssen, dass du gut genug bist? Ständig noch mehr leisten zu müssen, damit es endlich irgendwann reicht? Auf diese Weise wird es niemals ausreichen. 

Du bist jetzt schon gut genug – noch mehr sogar: du bist wunderbar, so wie du bist! Wenn du das begreifst, läufst du der Anerkennungs-Fata-Morgana nicht mehr hinter her und der Stress darf immer kleiner werden.

5. Stress als Lifestyle

Weil wir gestresst sind, sind wir gefragt, unabkömmlich, hip, fleißig und so unglaublich wichtig! Aber wer sind  wir, wenn wir NICHT gestresst sind? Das wissen wohl die wenigsten, weil wir es nicht sagen – erst gar nicht wagen zu fühlen oder zu leben. Ganz kurz gefasst: wenn du nicht gestresst bist, bist du faul, dekadent und unterfordert. Und um erst gar nicht Gefahr zu laufen, so von anderen etikettiert zu werden, sagen wir schon fast inflationär: wir seien immer gestresst.

6. Stress als Puffer für Privatheit

Wenn ich immer gestresst bin, brauche ich mich mit bestimmten Menschen nicht zu verabreden. „Ich würde mich gerne mal wieder mit dir treffen, aber ich habe soooo viel Stress zur Zeit.“ Ich halte mir mit dieser Stressfalle einfach Menschen oder Aufgaben vom Hals. 

Kommen dir solche Gedanken bekannt vor?  

7. Stress, weil mich nur Idioten umgeben

Es gibt Menschen, die gehen in ihren Aufgaben unter oder halten sich gerade noch so eben über Wasser. Aufgaben abgeben? Nein, das geht nicht. Die anderen können es einfach nicht, obwohl du es ihnen schon alles mindestens 100 Mal gezeigt oder erklärt hast. Kennst du solche Gedanken?

Menschen sind nur so gut, wie du es Ihnen ehrlich zutraust. Und letztlich stellen wir uns mit solch einem Denken über andere. Wir werden mit dieser Haltung immer durch Erfahrungen bestätigt werden. Und leider können wir auf diese Weise nicht mit anderen Menschen gewinnen.

8. Stress für innere Überzeugungen

“Ohne Fleiß kein Preis“ oder  „Für Geld musst du hart arbeiten“. Kennst du solche Sprüche noch aus deiner Kindheit? Es sind zum Glück auch nur Sprüche und sind nicht die Wahrheit.

Wenn es so wäre, bekäme jeder einen Preis, wenn er fleißig wäre. Und jeder, der hart arbeitet, wäre dann auch reich. Stimmt halt alles nicht. 

Welche irrealen Überzeugen folgst du, die dich  Stress erleben lassen?

Bist du wirklich bereit, ohne dauerhaften Stress zu leben?

Wenn du genauer hinschauen möchtest, was dich stressen lässt und du eine neue Qualität in dein Leben bringen möchtest, kannst du das in einem Coaching tun.

Hast Du einmal deine persönlichen Stressfallen entlarvt, kann Stress ein guter Freund für dich werden. Nämlich in der Form, dass er dich darauf aufmerksam macht, dass du deinen persönlichen Kurs verlässt und es einer Korrektur bedarf. 

Ruhe ist die Unterhaltung zwischen dem, was wir gern tun und dem, wie wir gern sind

David Whyte

Ich wünsche dir Mut, deine Stressfallen zu sehen.

Deine Lebens-Genussbotschafterin

Monika

Vorschau für den kommenden Donnerstag:

„Das Leben ist eine einzige Großstadt“

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3. Feier dich!

Oktober 3, 2019

Wir halten gerne alles für selbstverständlich. Häufig uns selbst, unsere Gesundheit, unsere Familie, unsere Freunde, unseren Job und unser gesamtes Leben. Die Folge davon ist, dass viel Kapazität und Raum dafür bleibt, zu sehen, was noch nicht da ist – was noch zu unserem ultimativen Leben fehlt! Mit dieser Einstellung können wir lange auf unser geiles und genussvolles Leben warten.

Das Zauberwort ist Dankbarkeit. Erst wenn du echte Dankbarkeit empfindest, kannst du ein Leben nach deinem Gusto entwicklen. Dann bist du nicht von deinem nächsten Ziel getrieben, sondern kannst beschwingt deine nächsten Schritte gehen. Mit Dankbarkeit im Gepäck bekommen wir erst eine Idee davon, was uns im Leben gut tut und wo es demnächst hingehen soll.

Dankbar zu sein, ist nicht etwas, was zu tun ist. Dankbar zu sein, ist eine Haltung.

Monika Mrowietz

Jetzt geht es ganz viel um dich. Es ist Zeit für dein persönliches Erntedankfest.

Coaching Tool

„Ich danke mir“

  • Wofür bist Du in Deinem Leben dankbar? Schreibe einfach alles auf, was dir in den Sinn kommt. Es geht nicht nur um Großes. Lass dir Zeit. Je länger du nachdenkst, desto mehr fällt dir ein. Du kannst auch dankbar dafür sein, dass dir dein Partner eine Toilettenpapierrolle ins Bad bringt, wenn Du danach rufst.
  • Was ist dir in deinem Leben gelungen? Worauf packst du dein Etikett: „Darauf kann ich stolz sein“ drauf?

Als ich 16 Jahre alt war, haben meine Eltern entschieden, umzuziehen. Allein diese Tatsache war für mich damals furchtbar. Ich musste meine Liebe und Clique verlassen und das bedeutet in dieser Altersstufe häufig mehr als alles andere. Das war aber noch nicht alles. Meine Eltern sagten mir, ich solle mich mal in der Schule anmelden. Es gäbe zwei Gymnasium in diesem Ort. Also ging ich am nächsten Tag in die Stadt und fragte in einem Bekleidungsgeschäft am Marktplatz nach der entsprechenden Schule (Smartphones gab es damals ja noch nicht). Der nächste Schritt führte mich dann in das Sekretariat einer dieser beiden Schulen. Der Schuldirektor empfing mich, suchte mit seinen Blicken vergeblich nach einem Elternteil und registrierte mich für die zehnte Klasse des Adalbert Stifter Gymnasiums. Ich weiß nicht mehr wie viele Jahre ich mich in Vorwürfen gegenüber meinen Eltern suhlte. Und ich wurde dabei von allen verstanden und bekräftigt. Wie konnten meine Eltern mich damals so alleine lassen?!                    

Irgendwann begriff ich, dass mir diese Erfahrung nicht geschadet hat! Mehr noch, ich habe in meinem Leben eine Eigenständigkeit erlernt, die mich durch alle Lebenssituationen hinweg trägt. Es gibt einfach NICHTS, was ich nicht meistern würde – davon bin ich überzeugt. Ich vertraue auf Lösungen (auch wenn ich sie selbst in dem Moment noch nicht sehen kann) und auf Menschen, die mich immer wieder in meinem Leben begleiten.  Liebe Eltern, ihr habt alles richtig gemacht.

Du kannst nicht immer wählen, was dir in deinem Leben begegnet, aber du lernst immer etwas dazu. Und du entscheidest, ob du dich von diesen Ereignissen einschränken lässt oder nicht. 

Vielleicht fragst du dich, was das Bitteschön mit Dankbarkeit zu tun haben soll. VIEL!

Und jetzt für Fortgeschrittene:

„Ich danke dir“

  • Wofür bist du undankar?
  • Was würdest Du am liebsten ungeschehen machen?
  • Was sind trotz unschöner Situationen positive „Nebeneffekte“?
  • Was hast du aus dem Erlebten gelernt?

Für dein genussvolles Leben brauchst du eine Bewusstheit über das, was du erlebt, durchgestanden und erschaffen hast. Sei dankbar für alle Facetten deines bisherigen Lebens. Das alles macht dich zu einem einzigartigen Menschen, der du jetzt bist.

Du bist tapferer als du glaubst, stärker als es scheint und klüger als du denkst.

A.A. Milne aus Winnie Puuh

Feier dich!

Deine Lebens- Genussbotschafterin

Vorschau für den kommenden Donnerstag:

„Lieber Stress, verlass mich nicht“

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2. Mach dir (keine) Gedanken!

September 26, 2019

Ein Jahr vor meinem Abitur ist die Idee in mir geboren, Psychologie zu studieren. Die Tatsache, dass meine Schulnoten weit entfernt von den Zulassungsbedingungen für dieses Studium lagen, war für mich zu der Zeit zweitrangig. Ich brannte für meine Idee!

Irgendwann in dieser Zeit sprach mich eine Lehrerin an und bat mich, zu ihr zu kommen. Oh Gott, dachte ich, habe ich etwas verbrochen? Ich ging hin und lauschte ihren Worten: „Monika, ich habe mitbekommen, dass Du Psychologie studieren möchtest. Weißt Du, das ist ein sehr schwieriges Studium. Das wirst Du nicht schaffen. Ich meine es nur gut mit Dir- such Dir etwas anderes.“ In einem Trancezustand verließ ich ihr Büro und in meinem Kopf hämmerten nur die Worte: DAS WIRST DU NICHT SCHAFFEN. Mein Gefühl war lähmend und ich habe mich total entwertet gefühlt.

Wir lernen von Beginn an. Und wir ziehen blitzschnell Schlussfolgerungen über Situationen, Menschen und alles andere im Leben. Es ist schon irgendwie genial was unser Gehirn oder besser gesagt, unser Verstand so leistet. Der grandiose Vorteil dabei ist, dass wir nicht jeden Morgen aufs Neue die Welt komplett erlernen müssen. Wir können, durch unsere Schlussfolgerungen über die Welt, immer reagieren und handeln. Das macht uns einfach lebensfähig.

Das Ganze hat nur einen doofen Haken. Es gibt keine „Schlussfolgerungs-Polizei“! Unser Verstand hat die Aufgabe, uns am Leben zu halten. Aber er sagt uns dabei nicht: „Diese Schlussfolgerung, die du gerade über dich oder jemand anderen gezogen hast, ist Bullshit!!“ 

Wenn uns jemand beleidigt und uns sagt, dass wir unfähig sind, kann es sein, dass wir das in uns verankern und annehmen. Und wenn wir es anfangen zu glauben, werden wir „Beweise“ in unserem Leben dafür suchen und garantiert finden. Gelingt uns beispielsweise etwas nicht auf Anhieb so, wie wir es uns gewünscht haben, wird sich unser Verstand mit Sicherheit melden und uns zuflüstern: „Siehste, bist halt eben unfähig.“ Das geht dann ziemlich wahrscheinlich mit unschönen Gefühlen einher. Wir glauben nämlich felsenfest, dass unsere Gefühle die Bestätigung dafür sind, dass unser Verstand recht hat.

Das stimmt zum Glück nicht! Unsere Gefühle sind nur eine Folge von Gedanken, sie sind nicht die Wahrheit. Und Gedanken sind auch nicht die Wahrheit, sondern sind von uns gezogene Schlussfolgerungen. 

Wir allein entscheiden, wie wir uns und andere bewerten und sehen.

Freunde dich mit deinem Verstand neu an. Du kannst anerkennen, dass er täglich unglaublich viel für dich leistet. Und du kannst ab heute entscheiden, dass du nicht alles für die Wahrheit hältst, was er dir vermittelt. Wissend, dass er anders nicht kann.

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

Francis Picabia

Psychologie habe ich dann doch noch studiert und mein Diplom mit der Note „Sehr Gut“ abgeschlossen – danke an meine rebellische Seite in mir. Und ich kann mich noch genau an die vielen, vielen Situationen erinnern, in denen ich mich unfähig unter all den hochintelligenten Menschen gefühlt und die vielen Tränen, die ich vor Prüfungen vergossen habe.

Hier eine Übung für dich. Je öfter du sie machst, desto besser wirst du darin, selbst über dich und deine Gefühle zu entscheiden.

Coaching-Tool

„Das neue Freundschaftsspiel mit deinem Verstand“

Es poppt ein blödes Gefühl in dir auf und du sagst dir:

  • Es ist nur ein Gefühl, es ist nicht die Wahrheit. 
  • Was genau habe ich gerade über mich gedacht?
  • Aus welcher Schlussfolgerung über mich (wann immer ich sie über mich gezogen habe) entspringt dieser Gedanke?
  • Ich bin mir klar, dass dieser Gedanke nicht die Wahrheit ist, sondern von mir im Kopf gemacht ist.
  • Was ist gerade wirklich passiert oder vorgefallen, dass ich zu diesen Gefühlen und Gedanken gekommen bin? (Hier nur aufzählen, was für dich und Unbeteiligte sichtbar ist; nicht denken, nur beobachten: xy hat zu mir Worte gesagt, anstatt xy hat mich beleidigt)

Mach dir Notizen, dann wird es noch klarer für dich. 

Ich wünsche dir genussvolle Erkenntnisse! 

Inspiration Leben

1. Die Sache mit der Pralinenschachtel und dem Leben

September 18, 2019

Kennst du noch den Spruch von Forrest Gump? „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie, was man kriegt!“ Früher fand ich den Satz lustig und treffend. Heute finde ich den Film zwar immer noch rührend, den Inhalt des Satzes habe ich allerdings mal überdacht. Warum sollten wir nicht wissen, was wir kriegen? Wir können doch in unzähligen Chocolaterien unsere Pralinenschachtel selbst zusammenstellen. Habe ich übrigens schon ausprobiert. Uns ist oftmals gar nicht klar, wie sehr wir unser Leben wählen. Einfach alles in unserem Leben hat eine Konsequenz: das was wir tun und das was wir nicht tun! Sich mit einer Überraschungs-Pralinenschachtel auf die Couch legen, sich mit den kleinen Schmeichlern den Bauch vollhauen und darüber lamentieren, dass einige Pralinen ungenießbar sind, ist auch eine Wahl. Das habe ich übrigens auch schon ausprobiert – macht nur nicht glücklich.

So verschieden wir Menschen auch sind, so viele unterschiedliche Formen von „Genussvollem Leben“ gibt es. Jeder von uns trägt eigene Wünsche, Ideen, Herangehensweisen und Bedürfnisse in sich. Ich kann dir deshalb nicht sagen, wie du leben kannst, um rundum erfüllt zu sein. Aber die einzelnen Pralinen oder Bausteine, die es hierfür braucht, sind definierbar. Ich habe mir deshalb eine Formel überlegt, die alle wichtigen Aspekte für ein genussvolles Leben zusammenfasst.

Innere Klarheit

+

 Äußere Klarheit

 +

 Körperlichkeit

=

Genussvolles Leben

Die innere Klarheit fühlst du dann, wenn dich deine Gedanken nicht mehr runterziehen und dich negativ fühlen lassen. Wenn du herausgefunden hast, dass du immer frei bist in den Bewertungen deiner Erlebnisse und Gegebenheiten. An dieser Stelle ist es noch nicht wichtig zu wissen, wie du dorthin gelangst, das kommt später noch. Wichtig ist aber, dass dir klar ist, dass es sich um deine gemachten Gedanken handelt und nicht um DIE WAHRHEIT. Wären deine Gedanken die Wahrheit, würden alle Menschen in einer bestimmten Situation identisch fühlen und handeln. Und das ist nicht der Fall. Gut zu wissen, dass Gedanken wandelbar sind – somit können wir etwas verändern.

Im Außen sind wir erkennbar. Wir bringen uns darüber zum Ausdruck, wie wir mit anderen sprechen und mit ihnen sind. Die äußere Klarheitträgst du nach außen, wenn du Menschen sagst, was du denkst, was du von ihnen erwartest, du Bedingungen erfüllst und Abmachungen einhältst.  Und das Ganze in einem Rahmen von Liebe und Wertschätzung.

Solange wir jung und gesund sind dreht sich bei dem Thema Körperlichkeit viel um die Gewichtsreduzierung , meist um die magischen fünf Kilo. Wenn wir jedoch plötzlich körperliche Schmerzen und damit einhergehende Einschränkungen erleben, fangen wir an, uns mit der Körperlichkeit neu zu befassen. Unser Körper ist unser Haus für unser Inneres. Vernachlässigen wir es, fällt es uns schwer, auf Dauer innerlich zu blühen und ein genussvolles Leben zu pflegen. Spätestens ab 40 legen wir Weichen für das Körperliche Älterwerden und unser Fitbleiben.

Lebe deine ganz persönliche Pralinenschachtel!

Eure Monika