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10. Mit Goofy auf dem Dach

November 21, 2019

Obwohl es nun schon viele Jahre her ist, ich war schätzungsweise elf oder zwölf Jahre alt, kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen. Ich saß auf der Couch und schaute mir einen Zeichentrickfilm von Walt Disney an. Goofy, der schlaksige große Hund mit hängenden Ohren, überdimensioniert großen Schuhen und seiner Mütze auf dem Kopf, spazierte auf einem schmalen Dachsims. Hochzufrieden trug er einen Korb voller Eier in seinen Händen. Goofy hat offensichtlich zu spät das Ende seines Untergrunds bemerkt, denn er fing an zu straucheln und fiel vom Dach. Natürlich nicht einfach so. Er flog in Zeitlupe durch die Luft. Die Eier ebenso, die logischerweise beim Sturz aus dem Korb gefallen waren. Immer noch schwebend, griff Goofy blitzschnell nach den Eiern und platzierte sie zurück in den Korb. Stolz schaute er auf seinen gefüllten Korb. Doch plötzlich erregte etwas seine Aufmerksamkeit und er drehte seinen Kopf zur rechten Seite. Er sah ein einziges Ei neben sich fliegen. Und was macht Goofy? Er lässt seinen vollen Eierkorb los, greift nach dem einen einzigen Ei und landet schließlich unversehrt auf dem Boden, die Hände beschützend um dieses eine Ei gelegt. Er blickt nach links und rechts und sieht überall kaputte Hühnereier um sich herum. Ich habe mich immer wieder gefragt: Warum hat Goofy das getan? Er hatte doch alle Eier – außer eines – doch wieder eingesammelt und gerettet?! Für mich war das unvorstellbar!

Ich erzähle diese (tatsächlich erlebte) Geschichte gerne in meinen Führungs-Seminaren. Insbesondere dann, wenn es um problematische Mitarbeiter im Team oder Unternehmen geht. Wie viel Aufmerksamkeit bekommen diese Personen von der Führungskraft? Wie viel Beachtung bekommen diejenigen, die einfach jeden Tag ihre Arbeit sehr gut machen? Es geht nicht darum, bei Problemen wegzuschauen oder Menschen nicht zu beachten. Vielmehr geht es um die Gewichtung zwischen den einzelnen Problemfällen und den vielen Leistungsträgern/ Arbeitsstützen.

Wie oft sind wir in unserem Leben wie Goofy auf dem Dach? Und wie ist es in deinem Leben?

Ich habe einige Fragen zum Selbstcoachen für dich zusammengestellt. Beantworte sie wie immer echt und spontan.

Coaching Fragen

  • Wie viel Zeit widmest du deinem Problem und wie viel dem Teil deines Lebens, der gelingt, wertvoll ist und der dich glücklich macht?
  • Wie lange beschäftigst du dich mit Dingen, die für dich doof sind?
  • Geht es dir dann um das Reden darüber oder um eine tatsächliche Änderung?
  • Welche Bedeutung gibst du deinem Problem auf einer Skala von 0-100 (0= keine Bedeutung, 100= es gibt gefühlsmäßig nichts anderes mehr in meinem Leben)
  • Erlebst du Dramen häufiger in deinem Leben?
  • Worüber sprichst du oft mit anderen? Über Dinge, die gerade blöd sind? Oder über das, was dich gerade im Leben erfüllt?

Es kann sehr gut sein, dass sich dein Problem oder die Haltung zu deinem Problem durch das Beantworten der Fragen ändert. Und zwar deshalb, weil du bewusst etwas Abstand nimmst und das Thema von außen betrachtest. Und mit etwas Distanz kannst du neu wählen. Du entscheidest, wie viel Energie du in ein ungeliebtes Thema und Gefühl steckst. Und du bestimmst die Fokussierung auf die Lösung.

Mein Sohn, in jedem von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen.

Der eine Wolf ist böse.

Er kämpft mit Ärger, Neid, Eifersucht, Angst, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut.

Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.

Der Sohn fragt: Und welcher der beiden Wölfe gewinnt den Kampf?

Der Häuptling antwortet: Der, den du fütterst.

Indianer Weisheit

Goofy hat seine Wahl getroffen. Und auch du wählst jeden Tag neu, wem oder was du deine Aufmerksamkeit schenkst und wie viel davon.

Ich wünsche dir inspirierende Erfahrungen bei diesem Thema.

Deine Lebens-Genussbotschafterin, Monika

Vorschau für den kommenden Donnerstag:

„SCHÖNER LEBEN“ selbst gemacht

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2 Kommentare

  • Reply Demet November 21, 2019 at 2:36 pm

    Liebe Monika,
    großen DANK für diese kleinen, wundervolle Geschichte, die uns daran erinnert, unseren Blick, unsere Aufmerksamkeit , unsere Kraft und Energie auf das Wesentliche und uns Wichtige im Leben zu richten. Das tut soooooo gut. Und … die Welt sieht plötzlich anders (besser) aus :)).
    LG Demet

    • Reply Monika November 27, 2019 at 8:09 am

      Herzlichen Dank, liebe Demet!

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