Inspiration Leben

29. Die Zeit heilt keine Wunden

April 2, 2020

Der Satz klingt normalerweise anders: Zeit heilt alle Wunden. Und körperlich ist das glücklicherweise auch der Fall. Eine Schürfwunde heilt nach einigen Tagen ab und unsere Haut regeneriert sich vollständig.

Anders ist es in unserem Inneren. Wenn wir uns von einem Menschen verletzt, missachtet oder ungerecht behandelt fühlen, löst sich das Gefühl nicht von alleine auf. Wir haben 3 Möglichkeiten, darauf zu reagieren.

  1. Wir lassen Zeit verstreichen, sind dann emotional nicht mehr aufgewühlt und gehen irgendwann wieder in den normalen Alltagstrott mit der Person über. Schließlich ist es irgendwann müßig und anstrengend, ständig verletzt durch die Gegend zu laufen.
  2. Wir bleiben beleidigt und verletzt. Die Folge kann ein Kontaktabbruch oder eine Trennung sein – in jedem Fall aber Rückzug.
  3. Wir lösen den Konflikt vollständig mit der Person auf und begegnen dem anderen Menschen wieder frei.

Frei von was? Frei von Vorwürfen.

Bei 1 und 2 bleiben unsere Vorwürfe aktiv – verdeckt und unterdrückt oder offensichtlich. In beiden Fällen tragen wir bestimmte Vorwürfe mit uns herum, jeden Tag.

Vorwürfe sind ungelöste Konflikte, die sich irgendwann in Form von Überzeugungen in Dir festsetzen.

Monika Mrowietz

Du ahnst nicht, welche Auswirkungen alte Vorwürfe auf dich heute haben.

Coaching Beispiel

Zu mir kam eine Frau und erzählte im Coaching von ihrer Situation: Sie sei als Unternehmerin, Mutter und Ehefrau immer unter Zeitdruck und fühle sich permanent gestresst. Wir unterhielten uns darüber, welche Erfahrungen Sie früher Zuhause gemacht hat. Wie hat ihr Vater gearbeitet? Wie ihre Mutter? Welche Meinung hatte sie damals dazu? Wie zeigte sich damals in ihrer Familie Stress? Und welche Bedeutung bekam Stress dadurch? Die Mutter meiner Coaching-Klientin arbeitete damals nicht und versorgte die Familie auf allen anderen Ebenen. Sie erlebte ihre Mutter in ihrem Leben stressfrei. Der Vater dagegen war Unternehmer und hatte viel Arbeit und häufig Stress. Meine Klientin hatte bereits damals eine enge emotionale Bindung zu ihrem Vater. Sie litt deshalb ein Stück weit mit ihrem Vater und solidarisierte sich auf diese Weise mit ihm. In diesem Zuge entwickelte sie einen Vorwurf gegenüber der Mutter, denn sie hatte keinen Stress und ließ somit ihren Mann alleine – so die Schlussfolgerung. Diese Schlussfolgerungen wirkten über Jahrzehnte: Ich bzw. meine Arbeit ist nur etwas wert, wenn ich dabei Stress habe. Alle Unternehmer müssen Stress haben, um erfolgreich zu sein. Habe ich keinen Stress, lasse ich den anderen allein und verdiene keinen Erfolg.

Wir deckten alle alten Vorwürfe auf, die übrigens meiner Coaching Klientin bis dahin in keiner Weise bewusst waren! Im zweiten Schritt überprüften wir die Schlussfolgerungen, die sie damals aus ihren Erfahrungen gezogen hat. Die Glaubenssätze, die sie seit so vielen Jahren mit sich herumgetragen hat, lösten wir auf. Denn die sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie du dein Leben jetzt gestaltest und lebst. In welcher Seins-Qualität du lebst welche Ergebnisse du in deinem Leben hast.

Einem Menschen vorwurfsfrei zu begegnen ist die größte Freiheit, die du für dich selbst erschaffen kannst.

Monika Mrowietz

Wir sind voll von Glaubenssätzen, jeder von uns. Und das ist auch nicht schlimm. Wenn wir aber in bestimmten Lebensbereichen nicht erfüllt sind und dies ändern wollen, lohnt es ich sehr, genauer hinzuschauen. Sich die Frage zu stellen: Was wirkt bei mir? Woher kommt das? Welche Vorwürfe und Glaubenssätze trage ich mit mir herum?

Unsere Glaubenssätze wirken in allen Lebensbereichen: Im Job -wie denke ich über Chefs, Mitarbeiter, Erfolge, Misserfolge, Krisensituationen etc. Und im Privaten – über Partnerschaft, Männer, Frauen, Vertrauen, Misstrauen, Kinder, Familie und über mich selbst..!

Hab einen schönen Tag mit erfüllten Momenten.

Deine Lebens-Genussbotschafterin, Monika

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