Inspiration Leben

34. Wie viel Nähe tut gut?

Mai 7, 2020

Hast du dir schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie viel Nähe gut tut?

Vor vielen Jahren wollten Forscher herausfinden, wieviel an uns Menschen angeboren und wieviel erlernt ist. Dazu haben sie ein Experiment mit verheerendem Ausgang durchgeführt. Sie haben Säuglinge in einem Waisenhaus komplett isoliert. Mit den Babys wurde nicht gesprochen, kein Augenkontakt gehalten und es wurden keine Berührungen ausgetauscht. Sie wurden lediglich gefüttert und gewickelt. Sehr viele dieser Kinder sind an der massiven sozialen Unterversorgung gestorben. Mit diesem Ergebnis hatten die Forscher nicht gerechnet. Und seitdem gibt es glücklicherweise auch ethische Richtlinien für Experimente mit Menschen. Was wir seit diesem Versuch wissen ist, dass Menschen soziale Wesen sind.

Ganz ohne das Miteinander können wir also nicht existieren.

Ich kenne Menschen, die es wahrhaftig lieben, von anderen Menschen so oft wie möglich (physisch) umgeben zu sein. Alleine, ein Wochenende Zuhause zu verbringen, wäre für sie ein Graus. Und es gibt natürlich auch diejenigen, die es immer vorziehen würden, alleine zu sein. Im Team oder im Großraumbüro zu arbeiten wäre für sie unvorstellbar. Und ja, es gibt auch eine Gruppe von Menschen, die tatsächlich beides brauchen. Sie erleben das Miteinander als erfüllend, wie auch das allein sein. Ist dieser Wechsel nicht da, werden diese Personen unhappy. Ich gehöre definitiv zu der letzten Kategorie. Und ich kann mich noch daran erinnern, wie erleichternd diese Erkenntnis auf mich wirkte. Ich konnte mich selbst und meine Mitmenschen besser verstehen. Keine von diesen drei Typen ist besser oder schlechter.

Ganz gleich welcher „Nähe-Grundtyp“ du bist: Natürlich kann dein Lebensumfeld (beruflich und/oder privat) komplett anders sein. Du kannst damit leben und auch große Ergebnisse produzieren. Es wird dich nur immer ein besonderes Maß an Energie kosten, wenn es nicht deinem Nähe-Bedürfnis entspricht.

Ich finde es großartig, Menschen darin zu unterstützen ihr eigenes Naturell (wieder) zu finden. Denn erst, wenn du dich wieder ganz erkennst, kannst du deinen Pfad zum erfüllten Leben gehen. Der gute Zuspruch: „Du musst mehr unter Leute gehen“ oder „Du bist einfach zu viel unterwegs“ passt eben nicht immer und vor allem nicht auf jeden.

Die glücklichsten Menschen entdecken ihr eigenes Naturell und passen ihr Leben daran an.

Ray Dalio

Und dann gibt es noch eine weitere interessante Facette von Nähe. Wie viel Nähe lasse ich zu? Zu mir selbst, zu meinen Freunden, (noch) nicht Freunden, zu meinem Partner…? Oder auch ohne Partnerschaft: Bin ich Single, weil mich dauerhafte Nähe unruhig macht? Oder rivalisieren Nähe und Freiheit in meinem Inneren? Bedeutet Nähe auch gleichzeitig in irgendeiner Form auch eine Bedrohung für mich?

Was hast du im Laufe deines Lebens über dieses Thema gelegt? Welche Schlussfolgerungen hast du aus deinen ganz persönlichen Nähe-Erfahrungen gezogen? Auf was ist dein ganz leiser innerer Kompass gerichtet: Auf Vertrauen oder auf Misstrauen? Die Variante: Liebe und Vertrauen mit ein bisschen Kontrolle gibt es nicht. Das ist Misstrauen nur hübsch verpackt.

Nicht jeder von uns ist freiwillig Single und nicht jeder ist in seiner Partnerschaft erfüllt. Finde heraus, welche Überzeugungen, Befürchtungen und Gedanken dich von Liebe, Vertrauen und Verschmelzung abhalten. Was würdest du auf deinem ganz persönlichen Weg gerne wegräumen? Kennst du deine Stolpersteine?

Für welches Leben kannst du es dir nicht mehr leisten, in Misstrauen zu denken und zu fühlen?

Monika Mrowietz

Du brauchst nichts Neues in dir zu erschaffen, es ist bereist alles in dir. Es ist eher ein Wegräumen, von dem was stört.

Ich wünsche dir genussreiche Sonnentage und Spaß beim Denken :-).

Deine Lebens-Genussbotschafterin Monika

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