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30. Ich werde wahnsinnig: Ändere Dich!

April 9, 2020

Mich erreichte die Bitte, zu einem bestimmten Thema etwas zu schreiben. Es ist ein Phänomen, das viele von uns kennen: Wie schaffe ich es, dass ein anderer Mensch sich (für mich) ändert?

Wir lernen gerne von anderen, weil wir uns in ihren Geschichten wiederfinden. Hier ein Beispiel aus meinem Powercoaching.

Ich spreche mit einem Mann, Mitte 30, verheiratet, Führungskraft. Er ist beruflich erfolgreich und insgesamt zufrieden. Nachdem wir die Frage zu seinen zukünftigen beruflichen Schritten erarbeitet und definiert haben, stellte er am Rande noch eine Frage zu seinem privatem Leben. Er liebe seine Frau, aber es gibt eine Seite an ihr, die ihn wirklich in den Wahnsinn treibt. So vergisst sie beispielsweise die Fenster zu schließen, bevor sie das Haus verlässt. Beim Einkaufen vergisst sie einige Lebensmittel von der Liste zu besorgen. Im Urlaub schaut sie vor der Abreise nicht noch einmal in die Schränke etc. Ich frage nacheinander: Ist jemand bei ihnen wegen der offen gebliebenen Fenster eingebrochen? Antwort: Nein. Konnten die vergessenen Lebensmittel noch nachträglich besorgt werden? Ja. Ist etwas Wichtiges in den Schränken im Urlaub liegen geblieben? Nein, er hatte ein Mal beim Nachsehen etwas gefunden. Wenn ich also nach den Fakten, also nach dem WAS IST frage, ist nichts Dramatisches passiert. Trotzdem steht dem Mann die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Irgendetwas anderes wirkt in dieser Thematik – und das ist fast immer der Fall.

Ich frage, was in ihm in diesen geschilderten Situationen vorgeht. Natürlich ist er wütend. Und aus dieser Wut wird manchmal auch Verzweiflung oder Ohnmacht. Aber selbst dahinter steht etwas – und zwar bestimmte Gedanken oder Überzeugungen. Es stellte sich heraus, dass aus der persönlichen Geschichte meines Coaching-Klienten noch etwas im Hier und Jetzt wirkte. Seine Mutter hatte ihn damals alleine großgezogen. Sowohl materiell als auch emotional war sie die Versorgerin. Sie hat in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, es ohne Hilfe oder ohne einen Mann selbst schaffen zu müssen. Nach dem Glaubenssatz: Wenn du es nicht selbst machst, macht es keiner. Diese Überzeugung hat mein Klient irgendwann in seinem Leben übernommen.

Zurück zu unserem Beispiel. Jedes Mal, wenn die Ehefrau des Mannes also etwas vergessen oder „nicht richtig“ gemacht hat, landete es auf dem Nährboden von: Ich stehe immer im Leben alleine da. Wenn ich nicht alles selbst kontrolliere und mache, bin ich verloren… Jeder kleine Fehler wird zu der tief sitzenden Überzeugung passend gemacht. Immer erfolgreich.

Das hat zur Folge, dass sich das Leben mit der Frau schleichend und zunehmend anstrengend angefühlt hat. Und letztlich die Frau auch keine echte Chance hat, anders bei ihrem Mann anzukommen.

Wir sind noch etwas weiter gegangen und haben die Bilder über das männliche und weibliche Geschlecht untersucht, nicht funktionierende Überzeugungen aufgelöst und einen neuen Raum für das Wir (als Ehepaar) erschaffen.

Vielleicht fragst du dich, warum ich solche Beispiele bringe, obwohl ich überwiegend Menschen in Unternehmen berate. Das liegt daran, dass es Menschen sind, die in Unternehmen mitspielen und Ergebnisse produzieren (oder auch nicht). Und Menschen haben immer ihre Themen, die sie mit nach Hause bringen oder in die Firma mitnehmen. Das Auflösen innerer Konflikte wirkt immer in beide Richtungen – privat und beruflich.

Alles was wir sind, ist das Resultat dessen, was wir gedacht haben.

Buddha

Mein Klient berichtete mir später, dass das Coaching auch berufliche Nebeneffekte hatte. Er bekam eine neue Einstellung zum Delegieren und fühlte sich auch als Führungskraft deutlich seltener machtlos. In seiner Ehe machte er neue Erfahrungen mit seiner Frau. Das vorurteilsbehaftete Bild konnte einer offnen Begegnung Platz machen.

Ich wünsche dir inspirierende Erkenntnisse!

Deine Lebens-Genussbotschafterin Monika