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7. Soziales Aufräumen

Oktober 30, 2019

Fast ein wenig beschämt rief ich bei einem Raumausstatter an und bat diesen, unsere Wohnzimmervorhänge abzunehmen und zu waschen. Ich habe diese Aufgabe (gefühlt) sehr lange vor mir hergeschoben und wollte mich nun nicht als örtlicher Schmutzfink outen. Der nette Herr hat mich entspannt und mir versichert, ich läge locker im Zeitkorridor mit meiner Reinigung. Puh, Glück gehabt.

Das sei früher ganz anders gewesen, erzählte er mir. Damals haben die Menschen drei Mal im Jahr einen Großputz veranstaltet: zu Ostern, zu Pfingsten und zu Weihnachten. Da wurden Gardinen und Vorhänge gewaschen, Fenster geputzt, alle Tischdecken frisch gestärkt und sogar die Wände wurden frisch gestrichen etc. Und für alle war das damals ganz selbstverständlich. Tatsächlich wurden viele alte Bilder in mir wach – ich sah meine Oma und unzählige Großtanten im Haus rumwirbeln. Überall duftete es nach Frische und nach geschaffener Arbeit wurde zusammen in der Küche gelacht und gegessen.

Die Zeiten haben sich verändert und die Rituale auch. Aber wie sieht es mit deinem ganz persönlichen „Inneren Großputz“ aus? Räumst du innerlich regelmäßig oder zumindest hin und wieder auf? Und wie sieht es mit deinem „Sozialen Aufräumen“ aus?

Immer wieder stelle ich fest, wie sehr ich Menschen mag. Es gibt sie, die Menschen, die deine Seele bereichern, mit denen du einfach gerne Zeit verbringst und bei denen es einen beglückenden Fluss von Geben und Nehmen gibt.

Vor einigen Jahren habe ich mich dabei beobachtet, dass ich mich nach manchen Verabredungen nicht besonders gut gefühlt habe. Irgendwie war ich manchmal genervt, gereizt oder sogar körperlich müde! Hast du so etwas auch schon einmal erlebt?

Diese Erfahrung habe ich für mich zum Anlass genommen, meine sozialen Kontakte unter die Lupe zu nehmen. Das kannst du mit folgendem Coaching Tool auch machen:

Coaching Fragen

  • Mit welchen Menschen verbringe ich meine Zeit?
  • Wie viel Zeit verbringe ich mit diesen Menschen?
  • Wer tut mir gut?
  • Wer hinterlässt bei mir ein unwohliges Gefühl?
  • Woran mache ich die guten und unguten Gefühle fest? Was genau tut mir gut oder auch nicht gut?
  • Teilst du deine Lebenseinstellung oder Werte mit diesen Menschen?

Sei aufrichtig zu dir selbst und schreibe alles auf, was dir zu den Fragen einfällt.

Zeit ist kostbar,

verschwende sie klug!

Verfasser unbekannt

Ich habe mich tatsächlich dazu entschieden, meine Zeit mit manchen Menschen nicht mehr zu teilen. Und habe deshalb den Kontakt zu bestimmten Menschen beendet. Eine Bekannte fragte mich einmal: „Findest du das den anderen gegenüber nicht richtig gemein?“ Wenn ich darüber nachdenke, ist es genau umgekehrt. Was ist respektvoller: Sich nach einem Treffen über jemanden aufzuregen, schlechte Laune zu haben und über die Person negativ zu denken? Oder den Kontakt zu beenden? Ich habe mich für Letzteres entscheiden, allerdings mit einem wichtigen Zusatz (s. Coaching Fragen unten). Mir ist klar, dass es auch einen Grund gab, warum ich mit den Menschen früher befreundet war.

Coaching Fragen

  • Was habe ich mit den Menschen damals geteilt? Was hat uns verbunden?
  • Habe ich damals ähnlich gedacht und mich in einer Form verhalten -so wie ich es an den Menschen heute nicht mehr mag?
  • Was hat sich bei mir verändert? Meistens liegt die Veränderung nämlich nicht bei den anderen, sondern in uns.
  • Wofür bin ich den Menschen dankbar? Womit haben sie mich damals bereichert?
  • Welche Qualität in meinem Leben möchte ich steigern?

Es fühlt sich gut an, bewusst Freundschaften zu pflegen. Auch wenn es Phasen des engeren oder weniger intensiven Austausches gibt. Es gibt auch viele Menschen, die ich nett und liebevoll finde und mit denen ich keine tiefe Freundschaft aufbauen werde. Umgekehrt möchten auch nicht alle Menschen mit mir befreunde sein. Und das ist alles ok so. Mir sind, durch das Beantworten all der Fragen, meine Absichten klarer geworden. Und das macht für mich Lebensglück aus.

Manche Menschen hinterlassen eine Lücke. Andere machen Platz.

Verfasser unbekannt.

Wann bist du bereit für dein „Soziales Aufräumen“?

Deine Lebens-Genussbotschafterin, Monika

Vorschau für den kommenden Donnerstag:

Wie viel anders ist sexy?