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44. Der Geschmack der Kindheit

Juni 21, 2021

Als Kind habe ich viele, viele Sommer im Sommerhaus meiner Großeltern in der Hohen Tatra verbracht. Dabei wurde ich täglich verwöhnt, meine Oma hat uns Kindern jeden kulinarischen Traum erfüllt, mein Opa hat mit uns Abenteuerfahrten durch die Berge gemacht und hat dabei keine Kosten und Mühen gescheut. So oft ich mochte, bekam ich meine geliebten Wilderdbeeren, mit oder ohne Sahne. Die Tage waren unbeschwert, voller Freiheiten und immer mit vielen lustigen Kindern.

Während ich diese Worte schreibe und lese, denke ich doch glatt an Astrid Lindgrens Geschichten von den Kindern aus Bullerbü. Obwohl es damals keine dieser Geschichten für mich waren! Denn die Wahrheit war auch, dass ich oft so unfassbar traurig und voller gefühlter Vorwürfe war. Ich habe von Eltern geträumt, die sich mit mir beschäftigten und Zeit für mich hatten. Von so richtigen „deutschen“ Eltern, wie meine Klassenkameraden sie hatten und von anständig gefüllten Pausenbrotdosen. Ich sehnte mich nach EINER Welt und nicht nach dem Wechsel zweier Kulturen. Denn es war für mich damals nie ganz, immer kam die Umstellung von einer zur anderen Kultur. Ich war als Mensch deshalb niemals vollständig.

Ja, es hat so viele Jahre, sogar Jahrzehnte gebraucht, bis ich den Schatz dieses Lebens erkannt habe. Und der Weg dorthin war auch nicht immer leicht und sonnig … und gleichzeitig so lohnenswert.

Ich habe gelernt, dass ich mein persönliches Glück und meine Erfüllung im Leben VERUNMÖGLICHE, wenn ich:

  • an den Vorwürfen, meinen Eltern gegenüber, festhalte.
  • an dem Bild festhalte, anders wäre es besser gewesen.
  • an dem Glauben festhalte, meine deutschen Klassenkameraden wären glücklicher.
  • an der Überzeugung festhalte, mir hätte es an etwas gefehlt.

Wie du schon lesen kannst, habe ich ganz schön viel festgehalten und das mit so viel Kraft und Energie! Da wäre doch niemals Platz für Frieden, Leichtigkeit und Liebe gewesen.

Wenn du an Vorwürfen und anderen negativen Bildern festhalten möchtest, musst du rein logisch betrachtet, in deinem jetzigen Leben immer Beweise für deren Daseinsberechtigung finden. Und du findest sie immer! Den Preis, den du dafür zahlst, ist deine tiefe, persönliche Unerfülltheit, ob beruflich und/oder privat. Umgekehrt betrachtet, finden Vorwürfe keinen Platz mehr, wenn du glücklich bist. Denn die anderen und überhaupt der ganze Kosmos haben nämlich nichts falsch gemacht.

Die Lösung liegt darin, einen völlig neuen Standpunkt einzunehmen. Nämlich den, dass ALLES, ALLES, ALLES was du in deinem Leben erfahren hast, FÜR dich war und nicht gegen dich. Du musst dabei nicht alles gut finden, was passiert ist. Nur brauchst du deine innere Zustimmung für das, was war. Sei dir bewusst, dass du diesen Schritt in erster Linie für dich und DEIN erfülltes Leben gehst… nicht für die anderen. Ein guter Nebeneffekt ist allerdings, dass du damit auch ein wenig Frieden in die Welt hineingibst, von dem andere profitieren.

Coachingfragen

  • An welchen Vorwürfen hältst du bis heute fest?
  • Welche Ergebnisse, als Beweis für deine Vorwürfe, manifestierst du du dabei in deinem Leben?
  • Welche Bilder und Vorwürfe würdest du gerne in deinem Leben auflösen?
  • Wofür würde es sich für Dich lohnen, im Frieden mit Deiner Vergangenheit zu sein?

Dein früheres Ich wäre stolz auf dich und auf das, was du bis heute alles gemeistert hast.

Monika Mrowietz

Nur verschließen wir uns leider oft dieser uralten Liebe unseres Ichs. Wir entwerten uns für das, was gefehlt hat. Wir entwerten uns dafür, wie wir früher waren. Wir möchten manchmal einen Teil in uns auslöschen, um nicht mehr hinfühlen zu müssen. Wir färben unser Ich in ständig bessere Farben, um zu glänzen. Und unser wahres Ich ist geduldig und sanft mit uns. Es wertet nicht und ist trotz allem unser treuer Begleiter. Dein früheres Ich wäre stolz auf dich und auf das, was du bis heute alles gemeistert hast, wenn du es anhören würdest! Wenn du dein früheres Ich anschaust und erkennst, dass es pure Liebe ist.

Der Weg in dein erfülltes Leben passiert über die Zustimmung all deiner Erfahrungen und das Loslassen sämtlicher Vorwürfe.

Das ist alleine nicht immer ganz einfach, weil unser Verstand diesen Weg erst einmal ablehnt. Bleib dran und lass dich durch alte Glaubenssätze nicht von deinem ursprünglichem Weg abbringen.

Mein Mann hat letztes Jahr Wilderbeeren für mich zum Geburtstag gepflanzt. Wenn ich heute eine dieser traumhaften Früchte genieße, schmecke ich meine ganze Kindheit – mit allen Nuancen. Und dann halte ich einen kurzen Dialog mit meinem früheren Ich und greife mit einem Lächeln nach einer weiteren, kleinen, roten Wilderdbeere.

Den Blick auf meine Kindheits-Erfahrungen habe ich gewandelt und kann sie heute nutzen. Von meinen Eltern habe ich unter anderem gelernt, für die eigenen Visionen loszugehen. Nicht „nur“ Mutter, sondern auch noch ein eigenes Ich zu sein. Familie und Beruf sind zwei Seiten einer Medaille. Die Komfortzone für Wachstum zu verlassen. Durch eine vorwurfsfreie Haltung, wirklich frei wählen zu können, was ich in meinem Leben mag und was nicht.

Ich wünsche Dir ein schönes Leben!

Sei ehrlich und nett zu dir,

Deine Monika

Auf meiner neuen Homepage erfährst du mehr zu meinen Angeboten, wie du dir ein erfülltes Leben erschaffen kannst.